Zur Geschichte der St. Luzisteig

Nach Generalstabschef Theophil Sprecher von Bernegg. Generalstabschef im 1. Weltkrieg.

Die Steig

Der bequeme Übergang St. Luzisteig war den vorhistorischen Völkern jedenfalls schon seit Jahrtausenden bekannt gewesen und von ihnen begangen worden.

15 vor Christus

Der römische Feldherr Drusus zieht nach der Unterwerfung Rätiens über die Steig nach Norden

St. Luzius

Einer Legende zufolge ritt der Glaubensbote und Gründer des Bistums Chur von Norden über die Steig. Daher die Benennung «Luzisteig».

Die Steigkirche

Erbaut um 800 zur Zeit Karls des Grossen im Marswald («Silva Martis») zu Ehren des Heiligen Luzius. Bei dieser Kirche bestatteten die Leute der «Gmeind am Berg», Stürvis, Mutzen (Guscha), Vatscherinerberg und Rofels, ihre Toten auf der «Lichlegi».

Verteidigungsanlagen

Die militärische Bedeutung der St. Luzisteig tritt vielfach bei kriege-rischen Ereignissen zutage und erforderte, die natürliche Stärke der Sperrstellung durch künstliche Befestigungen laufend zu erhöhen. Urkundlich vernimmt man von Festungswerken an der Steig erst in der Zeit des Schwabenkrieges 1499.

Schleifung und Wiederaufbau der Festungswerke lösten sich im Laufe der Jahrhunderte ab.

Die «Kleine Schanze»

In seinem Schreiben vom 19. Oktober 1635 an das französische Oberkriegskommissariat ordnet Herzog Rohan unter anderem die Vollendung des viereckigen Kleinen Forts («fortin carré») auf der Steig an.

Das Arsenal

Erbaut 1854-56 unter General Henri Dufour als Retablierungs- und Unterkunftsgebäude für die Festungsbesatzung.
Das Zeughaus St. Luzisteig war bis 1994 Korpssammelplatzzeughaus des damaligen Eidg Zeughauses Mels und beherbergte während Jahrzehnten das Korpsmaterial des Füs Bat 159 (Lw).
Seit 2004 ist das Gebäude im Besitz der Stadt Maienfeld und Standort des Militärmuseums St. Luzisteig.
Die Militärhistorische Stiftung Graubünden bildet die Dachorga-nisation der offiziellen Museumsvereine «Stelvio/Umbrail 14/18, Santa Maria», dem «Festungsmuseum Crestawald», dem «Verein Militärhistorische Anlagen Albulatal» und dem «Militärmuseum St. Luzisteig».

Trainschulen St. Luzisteig

Von 1966 bis 2003 war der Waffenplatz St. Luzisteig Ausbildungsstätte der Trainschulen. Jährlich wurden in zwei Rekrutenschulen die jungen Rekruten und Pferde auf ihren anspruchsvollen gemeinsamen Dienst im Gebirge vorbereitet und ausgebildet.

Wpl St. Luzisteig SIM/KIUG

Heute bietet der Waffenplatz St. Luzisteig mit seinen modernen Ausbildungs- und Simulationsanlagen den Infanteriebataillonen unserer Armee Trainingsmöglichkeiten im Bereich SIM/KIUG (Simulation «Kampf im überbauten Gebiet»).